Anolis allisoni

 

Herkunft: Das Verbreitungsgebiet von A.allisoni ist Kuba, Islas del la Bahia, Guanaja und Honduras. Die abgebildeten Tiere stammen von Honduras.

Lebensraum: Anolis allisoni lebt vorwiegend in tropischen Trockenwäldern sowohl mit lichten aber auch mit dichten Baumbeständen. Dort ist er vom unteren Stammbereich bis in Baumkronen anzutreffen. Die Tiere können selbst in der warmen Jahreszeit (Juni, Juli, August), in der Mittagshitze noch beim Sonnenbaden beobachtet werden.

Gestalt: Die Männchen erreichen eine Maximalgröße von 25cm, die Weibchen 18cm. Anolis allisoni, wie auch A.carolinensis und A.porcatus, verfügen über die Fähigkeit in kürzester Zeit ihr Farbkleid von hellen Grüntönen, in dunkle Brauntöne zu wechseln. Je nach Stimmung des Männchen erscheinen in der Kopfregion herrliche Blautöne und die Iris färbt sich cremegelb. Das rechte Bild zeigt ein Weibchen, welches sich farblich an den Untergrund anpaßt. Links ist ein Männchen in Erregung mit aufgestelltem Rückenkamm zu sehen. Die Kehlfahne ist weinrot bis violett gefärbt.

Artverwandte: In der Natur kommen A.allisoni oft im gleichen Biotop mit A.porcatus vor, die in ihrer Gestalt und Verhalten allisoni sehr ähnlich sind. Bei Haltungsversuchen fand Markert 1984 heraus, dass die Eier eines Mischpaares nur teilweise zur Entwicklung kamen, und frühzeitig starben.

Terrarium: Bei der Haltung im Terrarium müssen einige Sonnenplätze vorgesehen werden. Die Tiere benötigen helle, hohe mit reichlich Klettermöglichkeiten ausgestattete Behälter. Besonders in großen Terrarien kommt A.allisoni mit seinem lebhaften Verhalten gut zur Geltung. Dabei kann er paarweise, aber besser noch ein Männchen mit zwei Weibchen gehalten werden. Behältermindestmaße sind 100x60x45cm (H/B/T). In kleineren Terrarien ist der Stress für die Weibchen auf Dauer zu groß. Die Temperaturen sollten am Tage bei 25-30C° liegen, an den Sonnenplätzen werden 38 bis 40C° erreicht. Die Luftfeuchtigkeit sollte nachts auf über 90% ansteigen. Abgestandene Luft ist im Terrarium zu verhindern. (Gesteuerte Lüfter und richtig dimensionierte Lüftungsöffnungen)

Zucht: Zur Eiablage sucht das Weibchen den Bodengrund auf, wo es die Eier ca. 2-5cm tief vergräbt. Als Bodensubstrat eignet sich am besten ein Blumenerde- Sandgemisch. Wenn feuchte bepflanzte Stellen in der Rückwand oder auf Epiphytenästen vorhanden sind, werden dort die Eier zwischen den Wurzeln vergraben. Diese Plätze werden wahrscheinlich aufgrund der höheren Temperaturen vorgezogen. Die Gelege bestehen aus ein bis zwei Eiern, die alle 3 bis 6 Wochen in der Hauptaktivitätszeit abgelegt werden. Dabei können die Weibchen bis zu 20 Eier im Jahr ablegen. Die Inkubationszeit beträgt bei einer Temperatur zwischen 22-25C°, 60-70 Tage. Temperaturschwankungen (Tag/Nacht) schaden den Eiern nicht.

Entsprechend dem Jahresrythmus in der Natur sollte den Tieren eine Ruhepause zwischen Januar bis März eingeräumt werden, anschließend kopulieren die Tiere fast täglich. Es ist wichtig viele Versteckplätze vorzusehen, damit die Weibchen sich bei Bedarf zurückziehen können. Bepflanzte, und mit Holz und Korkröhren versehene Rückwände, eignen sich am besten. Im Vordergrund sollten immer einige senkrechte Äste stehen, die gleichzeitig mit Strahlern beleuchtet als Sonnenplatz dienen.

Anolis allisoni kann eindrucksvoll das Farbkleid wechseln.

Ernährung: A.allisoni ist ein hervorragender Fluginsektenjäger. Fliegen,Wachsmotten und Wiesenplankton, aber auch Grillen, Käferlarven und Wachsmottenraupen werden gerne gefressen. Jungtiere fressen überwiegend Obstfliegen, Ofenfische, Minigrillen, Buffalolarven und kleines Wiesenplankton. Flüssigkeit nehmen die Tiere beim Besprühen, oder von einem Trinkgefäß auf.

Es ist wichtig die Futtertiere häufiger mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten zu bestäuben. Besonders die Weibchen benötigen ein qualitativ hochwertiges Futter. Ein frühzeitiges Sterben der Allisoniweibchen hängt oft mit einer schlechten Ernährung und fehlenden Sonnenplätzen im Terrarium zusammen. Auch Jungtiere sind auf Sonnenplätze angewiesen.

Text und Fotos:

(c)Frank Henke

Literatur:

Manfred Rogner, Echsen 1

Axel Fläschendräger / Leo Wijffels, Anolis