Anolis bartschi (Höhlenanolis)

 

Herkunft: Das Verbreitungsgebiet von Anolis bartschi ist auf den Westen Kubas (Pinar del Rio) beschränkt. Er lebt dort von Isabel Rubio, nordöstlich Banos San Vicente bis in die Sierra de los Organos in den Kalkfelsenformationen, wo er sich bei höheren Temperaturen in Höhlen und Felsspalten zurückzieht.

 

Gestalt: Bartschi gehört mit einer Maximallänge von 27cm zu den mittelgroßen Anolis. Das Weibchen ist mit 20cm deutlich kleiner. Die Tiere sind vor allem beim Sonnenbaden ansprechend gefärbt. Die Grundfärbung ist hellbraun mit cremegelben,schwach gewellten unterbrochenen Querstreifen und grauen sattelförmigen Flecken auf dem Rücken. Die Haut erscheint im Sonnenlicht leicht durchscheinend. Im Kopfbereich und den unteren Augenlidern erscheint abhängig von der Stimmung ein prachtvolles Blauviolett. Bei den Weibchen (Bild rechts) erscheint eine schmutzigweiße, unterbrochene Rückenlinie. Sie sind insgesamt etwas unscheinbarer gefärbt. Die Kehlhaut von A. bartschi ist klein und erreicht nur ungefähr die Hälfte der Kopfgröße. Die Färbung der Jungtiere entspricht bis zur Geschlechtsreife der der Weibchen.

Jungtier 3 Tage alt / Bartschiweibchen bei der Häutung

Terrarium: Bei der Haltung im Terrarium sollten wir unbedingt die Beschaffenheiten des Orginalbiotops nachahmen. Die Rückwand ist als Felswand mit feuchten aber auch sonnigen Plätzen, Spalten und Höhlen auszuführen. Davor befinden sich senkrechte Äste und Pflanzen.

 

 

Die Temperaturen sollten tagsüber in verschiedenen Temperaturzonen zwischen 25 bis 28C°, nachts zwischen 20-25C° liegen. An Sonnenplätzen sollten 35C° erreicht werden. Die Felswand, wie auch den Bodengrund, teilweise feucht halten. Die Luftfeuchtigkeit muss bei 70 bis 85% liegen. Die Behältergröße ist ebenfalls eher größer auszulegen, da in kleineren Terrarien oftmals Agressionen zwischen den Paaren beobachtet wurden. Auch zwischen zwei Weibchen kann es in unterdimensionierten und spärlich eingerichteten Becken zu Auseinandersetzungen kommen. Terrarien mit 100x80x45 cm H/B/T halte ich für ein Pärchen als Minimum, um diese Tiere stressfrei und annähernd artgerecht zu halten. In größeren Becken können außerdem andere Anolisarten vergesellschaftet werden, die zur Entspannung beitragen. Die Hauptakivitätszeiten sind die Morgen- und Abendstunden.

Zucht: In der Natur legen die Weibchen alle 15 bis 20 Tage ein Ei ab. Von Oktober bis Dezember legen sie eine Ruhepause ein. Die Eier werden in feuchte Felsspalten geheftet und oftmals leicht mit Torfmoos oder Erdmaterial bedeckt. Bei der Einrichtung können auch Tuffgesteinstücke verwendet werden, in deren Hohlräume die Weibchen Eier ablegen. Für die Inkubation können sie dann entnommen werden. Die Inkubationszeit beträgt bei 24-28C° ca. 60-70 Tage. Die Geschlechtsreife wird mit 12 bis 15 Monaten erreicht.

Ernährung: Gefressen werden im Terrarium Wachsmotten und deren Raupen, Grillen, Fliegen,Wiesenplankton. Jungtiere fressen überwiegend Obstfliegen, Ofenfische, Minigrillen, Buffalolarven und kleines Wiesenplankton. In der Natur konnte man A. bartschi auch in den Nachtstunden bei der Nahrungsaufnahme beobachten.

Es ist wichtig die Futtertiere häufiger mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten zu bestäuben.

Text und Fotos:

(c)Frank Henke

Literaturtip

Manfred Rogner, Echsen 1

Heselhaus/Schmidt, Karibische Anolis

Schmidt / Henkel, Leguane

Axel Fläschendräger / Leo Wijffels, Anolis