Cordylus tropidosternum

 

Herkunft: Das Verbreitungsgebiet der Gürtelschweife erstreckt sich von Süd- bis Ostafrika. C.tropidosternum lebt in Ostafrika, von Kenia südwärts bis Südostsimbabwe.

Verbreitungskarte Cordylus tropidosternum tropidosternum / jonesii

 

Klima im Verbreitungsgebiet: Das Wetter wird vom kalten, nordwärts gerichteten Benguela-Strom entlang der Westküste im Atlantik, und im Indischen Ozean vom Agulhas-Strom entlang der Ostküste beeinflusst. Es herrscht ein gemäßigtes, subtropisches Klima. Im Sommer (Dez.,Jan.,Feb.) erreichen die Temperaturen 30 bis 40C°und die Luftfeuchtigkeit ist hoch. In den Küstenregionen der Ostküste kommt es am späten Nachmittag und in den Abendstunden zu heftigen Gewittern. Im Herbst (März,Apr.,Mai) herrscht ein gemäßigtes Klima, die Temperaturen steigen selten über 30C°. In den Wintermonaten (Juni,Juli,Aug.) erreichen die Temperaturen von 20-25C°, und es kommt bei trockener Luft und seltenen Niederschlägen auch zu kühlen Nächten. Im Frühjahr (Sep.,Okt.,Nov.) steigen die Temperaturen wieder und kühle Nächte bleiben aus. Auf den Hochlandplateaus, bei einer Höhe von 900-1400m sind die Temperaturen tagsüber gemäßigter, die Nachttemperaturen sinken häufig unter 20C°. Die Vegetation besteht aus einem Laub abwerfenden Trockenwald. An den Uferzonen der Seen und in den Tälern, werden die höchsten Temperaturen erreicht. Dort findet man ausgedehnte Dornsavannen. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt ca. 600-1000mm. Dabei fällt fast der gesamte Niederschlag in der Zeit zwischen November und April. In den Ländern Richtung Norden (Kenia), sind die Temperaturschwankungen durch die Jahreszeiten geringer. Die Niederschlagsmengen sind dort höher.

Lebensraum: Die Zwerggürtelschweife leben in Hochlandsavannen und den Küstengebieten. Dort findet man sie häufig im Totholz, unter abgestorbenen Baumstämmen. Mit Vorliebe wählen sie hohle Stämme, die ihnen Schutz vor Wetter und Raubtieren bieten. In Gebieten mit kargen Baumbestand, in den Dornsavannen, findet man sie auch unter Steinen und Felsen.

Gestalt: Man unterscheidet zwischen zwei Unterarten, Cordylus tropidosternum tropidosternum und C. tropidosternum jonesii.

Cordylus tropidosternum Gesamtlänge
tropidosternum Männchen180mm, Weibchen 170mm
jonesii Männchen130mm, Weibchen 120mm

Die Zwerggürtelchweife haben einen dreieckigen Kopf, der am Hinterkopf mit 6 dornigen Hinterhauptstacheln abschließt. Der gesamte Rumpf ist mit großen, gekielten Schuppen bedeckt. Beim Schwanz stehen die dornigen Schuppen in Wirteln. Die Männchen besitzen kräftige Schenkelporen. Die Färbung kann aus grauen, braunen, bis rötlichen Tönen bestehen. An den Wangen und der Kehle befinden sich häufig strohgelbe Flecken, knapp über der Oberlippe verläuft ein cremeweißer Streifen.

Verhalten und Haltung im Terrarium: Cordylus sind sehr gesellige Tiere, die in Gruppen leben. Auch im Terrarium empfiehlt sich die Gruppenhaltung. Es können mehrere Männchen und Weibchen gemeinsam gehalten werden. Auch Jungtiere werden von adulten Tieren bei richtiger Behältergröße und Einrichtung nicht behelligt. Die Terrariumgröße für vier Tiere beträgt mindestens 100x50x50cm L/B/H. Cordylus sind sehr gute Kletterer, somit bietet sich die Gestalung einer Fels- oder Holzrückwand an. Im Terrarium sollten weitere Holzwurzeln oder hohle Stämme untergebracht werden. Versteck- und Rückzugplätze sind für das Wohlbefinden der Tiere wichtig. Sonnenplätze werden mit Spotstrahlern erzeugt, ein geheizter Stein wird ebenfalls gerne angenommen. Wird ein Futtertier entdeckt und belauert, wedeln die Tiere erregt mit ihrem Schwanz bevor sie es erbeuten. Eine Wasserschale wird zur Flüssigkeitsaufnahme und Baden benutzt. Das Wasser sollte stets erneuert werden. Hohe, glattwandige Wasserbehälter sind nicht geeignet, da übermütige Jungtiere leicht darin ertrinken. Der Bodengrund besteht aus einem Blumenerde- Sandgemisch. Der Bodengrund ist trocken zu halten. Nur in den warmen Sommermonaten sollte er gelegendlich stärker übersprüht werden. Dann steigt auch die Luftfeuchtigkeit.

Wildfänge sind anfangs sehr scheu, ist das Terrarium wie erwähnt eingerichtet, geht ihre Scheu nach einigen Wochen vollends verloren.

Die Temperaturen müssen während den wärmeren Jahreszeiten zwischen 30 und 35C° liegen. Eine Nachtabsenkung auf 20-22C° im Sommer, und 16-18C° im Frühjahr und Herbst ist ideal. An den Sonnenplätzen werden 38 bis 40C° erreicht. Es sollte in den Abendstunden täglich gesprüht werden.

Zucht: Für die Zucht ist eine Simulation der Jahreszeiten erforderlich. Dafür werden die Wärmequellen (Geheizter Stein) für ca. 4-8 Wochen ausgeschaltet. Die Luftfeuchtigkeit wird gesänkt ( kein Sprühen). Dabei sollten die Temperaturen Nachts 12-15C° erreichen. Gerade die Absenkung der Nachttemperaturen sind zur Auslösung der Paarungsbereitschaft wichtig. Nach der Kälteperiode werden die Temperaturen und die Beleuchtungsdauer der Spotstrahler wieder angehoben. Bei steigenden Temperaturen vergehen wenige Tage, bis sich das Männchen mit ruckartigen Bewegungen dem Weibchen nähert. Bei Paarungsbereitschaft beißt sich das Männchen im Nacken des Weibchens fest und es kommt zur Kopulation, die ca. eine Minute andauert. Die Tragezeit beträgt ca. 4 Monate, danach bringt das Weibchen 2-5 Jungtiere zur Welt. Ihre Größe beträgt bereits zwischen 65 und 75mm. Sind viele Versteckmöglichkeiten und die nötige Behältergröße gegeben, können die Jungen ohne Bedenken im Terrarium belassen werden. In den ersten Tagen ziehen sich die Jungtiere in Spalten zurück, und schnellen zur Nahrungsaufnahme hervor. Nach wenigen Wochen legen sie ihre Scheu ab, und verweilen auch bei kleinen Störungen unter den offenen Sonnenplätzen. Bei der Ernährung sollte natürlich wie bei allen Jungtieren auf eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen geachtet werden. Bei der Größe der Tiere ist eine Versorgung mit Futtertieren kleiner und mittlerer Größe problemlos. Die Geschlechtsreife erlangen die Tiere erst nach ca. 3 Jahren.

C..t.tropidosternum Jungtier 2 Tage alt.

Ernährung: In der Natur besteht das Hauptfutter der Gürtelschweife häufig aus geflügelten Termiten. Im Terrarium fressen sie Grillen, Wachsmottenraupen, Zophobas, Ofenfischchen, Mehlkäfer, Schaben und natürlich Wiesenplankton. Gefüttert wird alle zwei bis drei Tage. Es werden fast alle käuflichen Futtertiere gefressen. Die Futtertiere sollten natürlich regelmäßig mit Mineralstoffen und Vitaminen versorgt und bestäubt werden. Ein Trinkgefäß muß ständig vorhanden sein. Feuchtigkeit wird ebenfalls beim Sprühen aufgenommen. Vor und während der Winterruhe muß die Futtermenge reduziert werden. Wenn die Temperaturen wieder ansteigen, muss genügend und qualitativ hochwertig gefüttert werden. Besonders die tragenden Weibchen dürfen nun keine eintönige, schlechte Ernährung erhalten. Mißbildungen der Jungtiere und eine Schwächung des Weibchens wären ansonsten die Folge.

Text und Fotos:

(c)Frank Henke 2003