Drosophilazucht (Fruchtfliege)

Es gibt viele Drosophilarten, im Handel finden wir vornehmlich zwei flugunfähige Arten. Die kleineren, stummelflügelige D. melanogaster, und die größeren ebenfalls flugunfähigen D. hydei. Die Entwicklungszeit von D. hydei ist jedoch länger. Immer wenn die ersten Fliegen schlüpfen, setze ich eine neue Zucht an, wozu man nicht viel Zeit braucht.

Auf den ersten Blick scheinen hierzu viele Zutaten nötig zu sein. Die meisten sind allerdings in jeden Haushalt vorhanden, und die benötigten Mengen sind gering. Die Qualität der kleinen Fliegen, hinsichtlich der Vitamine und des Nährwerts, ist über die Zutaten steuerbar.

Die Menge der aufgeführten Zutaten reicht für 1-2 Zuchtansätze

1 reife Banane

Hartweizengrieß oder (und) Weizenkleie

1 Teel. Zucker

1 gestr. Teel.Vitaminpulver

1 gestr. Teel. Calciumpulver (gemahlene Sepiaschalen)

1 Teel. Essig

2 Eßl. Vollmilch

1 große Messerspitze Bierhefe

1 kleine Messerspitze Nipagin

Die Banane wird in einem Meßbecher mit einer Gabel zerdrückt. Dann kommen der Zucker, Vitaminpulver, Calciumpulver und Bierhefe, danach der Essig und die Milch dazu (Bild 2). Nun wird alles zu einem flüssigen Brei vermengt. Jetzt gibt man das Nipagin in den Brei ( sorfältig verrühren ). Nipagin (Methylium P-Oxybenzoicum) ist ein Konservirungsmittel und verhindert die Schimmelbildung (Bild 3). Erhältlich ist es in der Apotheke, man sollte sich aber keine kleinen teuren Gebinde abwiegen lassen. Es gibt fertig abgefüllte 25g Dosen, die deutlich preiswerter sind und diese Menge reicht für viele Futterzuchten.

Nun hat man einen flüssigen Brei, der mit Grieß oder Weizenkleie ( ich benutzte beides ) zu einem zähen Brei gebunden wird (Bild 4). So wird ein Ertrinken der Fliegen im Futterbrei verhindert. Als geeignete Behälter kommen Marmeladengläser oder große Joghurtbecher in Frage. Schließen kann man sie mit einem Nylonstrumpf oder Papiertuch. Wir geben ca. 3-4cm hoch den Futterbrei hinein. In die Dose muss noch etwas Holzwolle oder ein Papierkneuel, welche für die Maden als Trägerstoff bei der Verpuppung, und für die Fruchtfliegen eine Kletterhilfe darstellen. Abschließend fehlen nur noch einige Fliegen (ca.40), die sofort mit der Eiablage beginnen. Die Zuchtansätze sollten bei Zimmertemperatur ca.22C°, und maximal bei 26C°, aufbewahrt werden. Die Entwicklungszeit beträgt je nach Temperatur und Fliegenart 1,5-3 Wochen.

 

Geeignete Behälter für die Drosophilazucht. Praktisch müssen sie sein.

Drosophilas sind ein hervorragendes Aufzuchtfutter für kleine Frösche und Echsen, aber auch ausgewachsene Tiere, wie Phelsumen oder Anolis, jagen gerne den Fruchtfliegen hinterher. Aber auch hier muß wieder Monotonie bei der Fütterung vermieden werden. Auch wenn sich einmal zahlreich Nachwuchs eingestellt hat.

Text und Fotos:

(c)Frank Henke 2002