Wachsmottenzucht

Es gibt viele Rezepte zur Herstellung eines geeigneten Futterteigs für die Wachsmottenzucht. Die meisten haben jedoch den Nachteil, daß sie sehr kostspielig und aufwendig sind. Eine andere Möglichkeit ist die Beschaffung von verbrauchten Bienenwaben beim Imker. Aber wer kennt schon einen Imker, der kontinuierlich für Nachschub sorgt. Ich stelle schon viele Jahre einen Futterteig für meine Wachsmottenzucht her, der einfach zuzubereiten ist und immer eine hohe Produktivität garantiert.

Die Zutaten

1000g Kükenfutter (Kükenmehl) ohne Medikamentenzugabe!

1000g flüssiger preiswerter Honig

1 Eßl. Bierhefe

Eventuell 4 Eßl. gemahlene Sepiaschalen (Calciumzugabe)

Weizenkleie

Die Kükenpellets werden mit einer Kornmühle gemahlen(Bild 1). Anschließend wird mit einem Knethaken die Bierhefe und wenn vorhanden, das Calciumpulver untergemengt. Danach den angewärmten (dadurch flüssigen) Honig dazugeben (Bild 3). Jetzt heißt es: Maschine kneten lassen. Ist der Teig zu weich, kann er mit Weizenkleie verfestigt werden. Den fertigen Teig (Bild 4) nimmt man aus der Schüssel. Er kann portioniert in geschlossenen Kunststoffdosen mehrere Wochen aufbewahrt werden.

Eine laufende Zucht sollte immer aus mehreren Zuchtansätzen bestehen.

In der Vergangenheit hatte ich größere Zuchtbehälter, in denen der Futterteig in offenen Kunststoffschalen auf dem Behälterboden stand. Die Schalen konnte man leicht entnehmen und die Wachsmottenraupen nach ihrer gewünschten Größe heraussuchen. Diese großen Zuchtbehälter hatten jedoch enorme Nachteile. Die Futterschalen erzeugen eine hohe Eigenwärme, und an den kühleren Behälterwänden setzte sich Schwitzwasser ab. Die Folge war oft Schimmelbildung, oder die gefürchteten Milben, die die komplette Zucht vernichteten.

Später verteilte ich die Zucht auf mehrere Gefrierdosen, die wir auch von käuflichen Futtertieren kennen. Auch andere Gefrierdosen, mit ausreichend kleinen Luftlöchern versehen, sind tauglich.

Wachsmottenzuchtansätze gibt es mittlerweile in den meisten Fachgeschäften. Nach dem Erwerb eines Zuchtansatzes, teilt man diesen auf mehrere Dosen auf, und füllt den Futterteig in Kugeln geformt dazu.

Seither gab es keine Probleme mit Schimmelbildung, oder sogar Milben. Wichtig ist es, immer wieder Zuchtbehälter auf mehrere neue aufzuteilen und mit frischen Futterteig zu versehen. Ältere Zuchtbehälter läßt man auslaufen. Ebenfalls ist es wichtig auch Wachsmotten in den Dosen zu belassen, damit sie schließlich zur Eiablage gelangen. Die Eier werden häufig am Deckelrand angeheftet. Dort kann man die Eier leicht lösen, und auf neue Zuchtbehälter verteilen. Die Zuchtansätze wiederum teile ich auf zwei belüftete Kunststoffbehälter auf. Die Umgebungstemperatur sollte zwischen 22 und 25C° liegen. Man kann den Zuchtbehälter auf einen Lampenkasten stellen, in der Regel reicht aber die Eigenwärme einer laufenden Zucht vollkommen aus.

Wachsmottenraupen lassen sich sehr gut mit Vitaminpulver bestäuben, man darf aber nicht vergessen, dass sie ein sehr kalorienreiches Futter darstellen. Für die Aufzucht von Jungtieren sicherlich sehr zum Vorteil. Aber nie die Mahlzeiten zu monoton werden lassen, auch wenn eine produktive Wachsmottenzucht dazu einlädt.Viele Echsen gewöhnen sich gern an dieses Futter, und verschmähen oft andere Futtertiere. Dafür bekannt sind unter anderem die Helmleguane (Corytophanes), oder auch Agamen der Gattung Gonocephalus, die mit Wachsmottenraupen aufgezogen wurden.

Text und Fotos:

(c)Frank Henke 2002